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Sonntag, 9. September 2012

Filme und Familienfeiern

привет, leute!

Mittlerweile bin ich schon die zweite Woche hier in Novgorod, die Zeit vergeht echt ziemlich schnell.
Zum Glück hatte ich am Samstag keine Schule, deshalb waren wir Freitagabend im Kino. 

Den Film habe ich in zweierlei Hinsicht nicht verstanden, einmal natürlich, weil er auf Russisch war, aber mehr eigentlich, weil er grottenschlecht war. Es handelte von einem Mann der als Drehbuchautor oder irgendwas in die Richtung Medien arbeitet, dann gefeuert wird, natürlich irgendwie ne Frau findet, irgendwelche Dialoge und ganz eindrucksvolle Bilder von Moskau. Soweit so gut, bis er dann in der Mitte des Films plötzlich meint, er müsse eine rote Kuh verbrennen, was er dann auch macht. Danach sieht er überall Monster. Wie das ganze ausgeht kann ich leider nicht sagen, denn alle haben sich dafür entschieden, dass es spannender ist zu Makdak (so nennt hier jeder McDonalds) zu gehen, als den Film weiter zu schauen. Der hieß übrigens Москва 2017 und ist eine russisch-amerikanische Co-Produktion. Spannend ist, dass auch amerikanische Filme in Russland früher Premiere feiern, als in ihrem Heimatland. 

Außerdem sind DVD's etc. hier ziemlich billig, da sie sonst eh niemand kaufen würde. (Man kann in Russland eigentlich alles aus dem Netz laden, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen)


Damit man auch mal Menschen sieht: Anya und Elina aus meiner Klasse


Heute hat mein Gastbruder seinen 25. Geburtstag mit der Familie gefeiert (eigentlich hat er schon gestern gefeiert mit Sauna und Wodka, etc. ;D). Dazu sind wir auf die Datscha gefahren, dorthin kamen dann auch die Babuschkas und Djeduschkas und Tanten. Es gibt dann immer viel Essen. 

Man fängt an mit Vorspeisen (Закуски); meistens diverse Salate und gefülltes Gemüse. In Russland wird aber in jeden Salat irgendeine Art von Sahne, Schmand, Mayonaise oder sonstige schreckliche Dinge hineingerührt, und wenn du gerade mal etwas ohne gefunden hast, dann haut dir die mütterliche Tante neben dir noch einen großen Löffel Smetana darauf, bevor du überhaupt dazu kommst, nein zu sagen. Aber es schmeckt trotzdem ganz gut.
Danach gibt es die Hauptspeise, diesmal war es Fisch. Der war wirklich gut, auch wenn ich Fisch nicht so mag. Mein Gastvater bezeichnete das als sein "Spezialgericht" (:
Danach gab es nochmal eine fette Torte (die Kalorien nehm ich noch bis nach Hause) und dann trinkt man Tee (чай), meistens schwarzen. Auch wenn heute fast keiner mehr einen Samowar benutzt, funktioniert das Prinzip ähnlich; man kocht erst Teesud und gießt ihn dann mit heißem Wasser auf.


Wenn man damit fertig hat, wird man noch genötigt, diverse Früchte und Süßigkeiten zu essen. Danach bist du wirklich satt. Russische Schokolade schmeckt aber nicht so besonders, dafür aber anderes. 
Zwischendurch wird immer angestoßen, und reihum spricht man einen Toast, also ein paar Worte an das Geburtstagskind zum Beispiel. Dabei versucht man sich immer gegenseitig zu überbieten in Wortgewandheit und Originalität. 
Komischerweise läuft während der ganzen Zeit der Fernseher, auch wenn überhaupt keiner hinschaut, wenn im Hintergrund Verbrechen aufgeklärt oder Hausstaubsäuger an Telefonanrufer verscherbelt werden. 


Das wäre dann ein Samowar


Nach Hause gings dann mit dem Taxi, das ehrlich gesagt spottbillig ist. 2-3€ kostet eine Fahrt in der Stadt, so teuer ist bei uns der Bus!
Ein Riss quer durch die Frontscheibe ist übrigens kein Grund, dass Auto nicht mehr als Taxi zu benutzen.


Morgen geht die zweite Schulwoche los und ich werde jetzt mal Russisch lernen.


Russisches Wort des Tages:

день рождения - Geburtstag


From Russia with Love

Heinrich

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