Translate

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Verloren im russischen Bankensystem

Привет!

Da bin ich mal wieder, zusammen mit dem Anfang einer ziemlich vollgepackten Woche.

Gestern war ich im Jugend-Freiwilligen-Verein (eigene Übersetzung). Eine Lehrerin aus meiner Schule hat das vorgeschlagen, und da ich ja immer weiter Leute kennenlernen will, bin ich natürlich hingefahren. Die Leute dort waren echt unheimlich nett und offen. Auf dem Treffen haben wir aber eigentlich nur irgendwelche Kennlernspiele gemacht, eigentlich hasse ich diese Spiele ja absolut, aber was macht man nicht alles um in Kontakt zu kommen. Ich hab echt viel erfahren, nur nicht, was der Freiwilligen-Klub eigentlich so richtig macht.
Aber das wird man ja sehen.

Wie die Meisten wissen, ist meine Austauschorganisation ja Rotary Youth Exchange, und die bieten unter anderem auch Reisen an, weshalb ich Anfang November für 2 Wochen ans schwarze Meer fahre. Für die Flüge dorthin (für mich und für Taylor) wollte ich heute bezahlen - das war eine Tortur. 3 Stunden habe ich in der Bank gebraucht, bis es endlich geklappt hat. Tausend Formulare ausfüllen, dann funktioniert die Karte nicht, dann muss der Direktor gerufen werden,  der Pass registriert werden, dann wollten sie erst keine Karte nehmen die auf ein Euro-Konto geht (leider habe ich aber nur wenige Konten, dir in russischen Rubeln geführt werden), dann funktioniert die Karte nicht. Jedenfalls musste ich erstmal wieder zurück, nach Deutschland telefonieren, die Kartendaten ändern, dann wieder zur Bank fahren und siehe da - es funktionierte immernoch nicht.

Deshalb habe ich kurzerhand das Geld am Automaten gezogen und dann in der Kasse wieder eingezahlt. (Ein exemplarisches Beispiel für russischen Irrsinn - man holt Geld von der Bank um es in derselben gleich wieder einzuzahlen) Man kann sich sicher vorstellen, dass das eine ganze Menge Banknoten war, der Preis für 4 Flüge mal 40 (1€ = 40 Rubel).  In kleinen Scheinen. Da habe ich mich wirklich für 5 Minuten mal reich gefühlt bei den ganzen Nullen.

Tausend Zettel zum Bezahlen. Natürlich darf auch der obligatorische Stempel nirgends fehlen.


Mein Russisch ist langsam echt gut, jedenfall mein Umgangsrussisch. Meinen Freunden kann ich schon erklären, was ich so erzählen will. Aber meine Russischlehrerin möchte, dass ich die Sprache von Tolstoi, Dostojewky und Gorki kennenlerne. Na denn.
Ein guter Anfang ist da natürlich das literarische Meisterstück in meinem Russischbuch:
"Wie der Komsomol in Kasachstan eine Stadt baut"
(Komsomol= ehemalige russische Jugend/Jungerwachsenen-Organisation in der Sowjetunion)

Texte übersetzen: ein Heidenspaß; hier über einen kunstliebhabenden Ingenieurs-Student

Russisches Wort des Tages:

денгы - Geld

From Russia with Love,

Heinrich

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen