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Sonntag, 9. Dezember 2012

Weihnachtszeit im Weihrauchnebel

привет!


also ganz ehrlich, die Zeit vergeht gerade echt unheimlich schnell. Bald ist schon wieder Weihnachten! Übrigens... am 24. Dezember werde ich hier, wie jeder andere auch, in die Schule gehen. IN DIE SCHULE - an Weihnachten!
Ja, das hat zwei Gründe:
Erstens ist das christliche Weihnachten hier nach jahrelang staatlich verordnetem Atheismus nicht so verbreitet. Der ganze Kram mit Geschenke verteilen, Tannenbaum und Essen in der Familie wird einfach zum Jahreswechsel miterledigt. Als Weihnachstmann-Äquivalent kommt "Дед Мороз" (Ded Moros), also Väterchen Frost.
Zweitens wird das richtige Weihnachten erst im Januar gefeiert, da sich die christlich-orthodoxen Feiertage immernoch nach dem ehemaligen julianisches Kalender richten - daher feiert man das "Weihnachtsfest", also Christi Geburt am 7. Januar.
Nichtsdestotrotz bin ich dank ununterbrochenem Schneien ganz gut in Weihnachtsstimmung, daher hab ich mit meiner Gastschwester auch Weihnachtsplätzchen gebacken. Dazu muss man allerdings sagen, dass wir 3 Stunden durch die Läden gelaufen sind um Ausstechformen aufzutreiben.

nach harter Arbeit

Kuchen wird hier überall gern gegessen, vorallem die Sahnetorten, die man überall fertig im Supermarkt kaufen kann. Ansonsten gibt es aber auch "пирог" (pirog), also Hefe- oder Blätterteig(blech)kuchen. Der ist dann aber auch oft mal mit Kohl, Fleisch oder Fisch gefüllt - was, nunja, sehr interessant schmeckt. Das ganze gibt es auch als Teigtasche nennt sich dann "пирошки" (piroschki), und ist eine beliebte Vorspeise.

russische Piroschki

Am Freitag war ich übrigens einmal im orthodoxen Gottesdienst, denn der Bruder meines Gastvaters ist dort Priester. Naja, so richtig gut besucht ist das nicht, und man steht (!) dann eine halbe Stunde oder länger zwischen ein paar Kopftuchömis und wird mit Weihrauch eingenebelt. Dann wird gesungen und gebetet und gepredigt, nun, so ein bisschen wie bei uns. Danach kann man sich bei einer grantigen Einlassfrau ein paar Kerzen kaufen, und in bestimmte Kerzenständer stecken, entweder um den Toten zu gedenken oder etwas für die Lebenden zu wünschen.

 Ich hab gehört, in Stralsund schneit es jetzt auch etwas mehr? Dann solltet ihr mal herkommen, denn hier schneit es schon wieder seit 4 Tagen und die Schneeberge sind teilweise so groß wie ich. Langsam geht mir der Schnee allerdings etwas auf den Senkel. Obwohl der Winter noch lange dauern wird....

grüße von Katze

Russisches Wort des Tages:

Kirche - церковь

Bis dahin

From Russia with Love,

Heinrich







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