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Sonntag, 27. Januar 2013

Tradition im Blick bei Essen und Musik

hallo :D

es gibt erst heute nen Blogeintrag, denn in dieser Woche war eigentlich nicht so übermäßig viel los. Ich bin ein bisschen krank (Erkältung, das erste Mal im kalten Russland) und in der Schule gabs auch nichts Neues. Die Woche hat ja mit dem Bergfest begonnen und einem Rückblick auf die erste Hälfte. Ich glaube die zweite vergeht super schnell, denn effektiv sinds nur noch gut 3 Monate, denn den Mai und Juni werde ich eher unterwegs sein.

Wie schon erzählt, muss ich in der Schule ja mittlerweile alles wie die anderen mitmachen (nur halt ohne Zensuren). Habe jetzt mittlerweile schon Textzusammenfassungen in Russisch geschriebn (zum spannenden Thema "Erfolg im Zusammenhang mit persönlichen Eigenschaften"), wir sind gerade dabei das Buch "Ein Held unserer Zeit" (герой нашего времени) das großen russischen Autors Lermontow zu analysieren und behandeln den Machtkampf Chruschtschows nach Stalins Tod. Am Donnerstag jedoch war die Hälfte meiner Klasse in einem Ein-Tage-Camp von der Schule, deshalb hatten wir eher Beschäftigungstherapie, die z. B. im Sport daraus bestand, Tennisbälle von der einen Seite der Halle auf die andere zu werfen (das kann ich mittlerweile professionell). Übrigens sind solche Camps oder Klassenfahrten totale Ausnahme für russische Schüler. Die Unterkünfte sind viel zu teuer (selbst die grottigen Sowjetabsteigen), so dass die Schüler hier niemals mit der Klasse weg fahren. Staatliche Unterstützung gibt es so gut wie keine oder sie funktioniert nicht, genauso ist die Situation bei Hilfen für Arme oder Kindergeld. Formal gibts das alles, aber es kommt entweder nicht an oder ist zu gering.

Dienstag Abend war ich bei Taylor zu Besuch und hab dort Abendbrot gegessen, typisch russisch. Es gab Холодец (chaladjetz), eine Art schrecklicher Sülze und Винегрет (winegret), Salat aus Rote Bete, Kartoffeln und Erbsen, eine Art nationale Spezialität. Dazu muss man aber sagen, dass Rote Bete in Russland niemals sauer sind wie bei uns normalerweise, sondern eher süß und langweilig.
Das hat mich nicht ganz so begeistert, obwohl ich mich an russische Salate habe ich mich langsam gewöhnt habe. Denn bei "Salat" sollte man nicht an irgendetwas Grünes denken, sondern an Kartoffeln und Gemüse und Fleisch zusammengemixt mit viel, viel Mayonaise. Am Anfang mochte ich das gar nicht, jetzt find ichs eigentlich ganz lecker. Ansonsten gibts immernoch viel Suppe, natürlich Borschtsch und Schschi, seit neuestem kocht meine Mutter immer mal Soljanka, die zwar gut schmeckt, aber ganz anders als die "deutsche variante"

Winegret
 russischer Salat

Chaladetz

An Wochenenden, wenn es ein bisschen größeres Essen gibt, dann sind das wichtigste am Essen aber die verschiedenen Vorspeisen "Закуски"(Sakuski), bestehend aus ebend jenen Salaten, Käse, Schinken, Gemüse und so weiter. Zum Trinken gibts für die älteren Wodka (obwohl es ein Vorurteil ist, das alle Russen und deren Kinder Wodka trinken. mit nichten!), für die jüngeren Kwas (Квас, ugs. Russencola), ein Roggen-Malz-Getränk, dass meiner Meinung ziemlich muffig schmeckt oder Mors (Морс),unheimlich guter Beerensaft. Ähnlich beliebt ist auch "Kompott", also Früchte die mit Zucker angesetzt werden und dann 2 Wochen vor sich hinrotten, so schmeckt dann auch das entstandene Getränk.




Am Wochenende hatten wir Besuch und unser neues Auto wurde traditionsgemäß eingeweiht - das heißt an allen vier Rädern mit Wodka beträufelt und ihm eine gute Fahrt gewünscht. Außerdem haben wir russische Musik gehört - unter den älteren ist die Nummer eins der russischen Sänger "Wladimir Wyssozki", der zwar schon seit über 30 Jahren tot ist, aber unheimlich Popularität genießt. Seine Musik ist wirklich gut, aber meiner Meinung nach sehr melancholisch.
Unter den Jugendlichen eher beliebt ist Wiktor Zoi, einer der ersten russischen Rockmusiker mit regimekritischen Texten zur Zeit der Sowjetunion.
Irgendwie funktioniert das mit dem Musik verlinken hier im Blog nicht so gut, wenn jemand mal russische Musik hören will (z. B. von den beiden), dann schreibt mir und ich schick auch was vorbei.

Russisches Wort des Tages:

Песня (pjesna) - Lied

From Russia with Love

Heinrich


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