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Sonntag, 17. Februar 2013

Wohnen in Russland

Приветчик!

Schon wieder ist eine Woche vergangen, unheimlich schnell. Die Schule war ziemlich langweilig diese Woche und meine Klasse musste ein Vorbereitungsexamen in Mathe schreiben. Dank meiner Geschichtslehrerin musste ich auch an so einem Geschichtswettbewerb über deutsche Geschichte und Kultur teilnehmen. Das war also ein Fragebogen, den man ausfüllt und mit nach Hause nimmt, es gibt 60 Fragen und jeweils 3 Antwortmöglichkeiten.
Wer jetzt aber denkt, die Fragen sind wie "Wie heißt Deutschlands Hauptstadt?: A) Bremen B) Berlin C) Doberlug-Kirchhain", der liegt absolut falsch. Die Fragen sind ziemlich schwer und auch mit Hilfe von Freund Google fast nicht zu beantworten. Beispiel:

Welcher deutsche Schriftsteller ehrte Rembrandt in seinen Gedichten?
A) Goethe B) von Kleist C) von Arnim?

Igor Sewerjanin schrieb über diesen deutschen Autor, dass er "notwendig wie das Evangelium" sei:
A) Rilke B) Remarque C) Nietzsche?

Naa, wer ist hier Sewerjanin-Experte? Und wer kennt den überhaupt?

Und soweiter mit den Fragen - wer nochmehr haben will, soll mir schreiben. Die richtigen Antworten kommen dann im März irgendwann.


Am Donnerstag war ja Valentinstag und der wird hier mehr gefeiert als bei uns jedenfalls kommt mir das so vor ;D Die jüngeren tauschen untereinander Valentinskarten aus, allerdings nicht nur die Verliebten, wie bei uns, sonder auch Freunde gegenseitig. Meine Gastschwester hat so um die 10 Karten verschickt.

Ansonsten war alles beim Alten.

Ein anderes interessantens Thema ist die Wohnsituation in Russland, davon wollte ich euch mal erzählen.
Wer sich russische Städte als eine Anhäufung großer, grauer Wohnblöcke verstellt, der hat - größtenteils Recht. Die meisten Russen leben in Wohnungen und, diese sind meistens in diesen Blöcken untergebracht. Dabei ist es aber überhaupt kein anzeichen für unterdurchschnittliches Einkommen oder so, wie man das ja bei uns zu Hause oft pauschalisiert. Es gibt vereinzelt auch Häuser, aber die sind meist in schlechterem Zustand als Wohnnung - oft nur halbfertig oder es fehlt irgendwo etwas, irgenwas funktioniert (noch) nicht (mehr). Mir gefallen Wohnung von Russen daher fast immer besser als Häuser. Wohnblöcke gibt es in unterschiedlichstem Zustand - mit Fahrstuhl, ohne, alt, neu, groß, klein.
Bekannt sind vorallem die "Chruschtschowka"-Häuser - einfache, fünfstöcke Plattenbauten mit geringstem Komfort, die zur Regierungszeit Nikita Chruschtschows gebaut wurden um die arge Wohnungsnot damals zu lindern. Eigentlich als Übergangslösung konzipiert, leben auch heute noch zahlreiche Familien in solchen Wohnungen - deren Name in unterschiedlichsten Lieder und Geschichten Platzt findet.

Chruschtschowka


In Ballungszentren wie St. Petersburg oder Moskau ist die Lage natürlich nochmal anders. Dort gibt es riesige Wohnkomplexe, mit Umfängen von mehreren Kilometern und über 50 (!) Stockwerken. Also über 1000 Menschen leben dann in einem Gebäude. Ich finde das schon eine krasse Vorstellung. Bei solchen Mengen hat natürlich jede Wohnung eine Nummer, Namen auf den Klingelschildern sind sowieso total unüblich. Bei großen Blöcken unterteilt man außerdem noch nach Korpus und Eingängen.
Früher, als der Wohnungsmangel noch sehr ausgeprägt war, haben viele Leute auch in sogenannten Kommunalkas gelebt - verschiedene, fremde Familien bewohnten verschiedene Räume ein und der selben Wohnung, teilten sich dazu Bad und Küche.
Diese Wohnform gibts heutzutage zwar noch, ist allerdings aber sehr sehr selten geworden.







Russisches Wort des Tages:

Im Russischen gibt es eine Reihe von Worten mit schönen Doppelbedeutungen, z. B.:

мир (mir) - Welt und Frieden
свет (svjet) - Welt und Licht

weitere suche ich bei Gelegenheit mal raus ;D

From Russia with Love

Heinrich

1 Kommentar:

  1. Diese Plattenbauten koennen aber auch sehr romantisch aussehen: http://andreasmoser.wordpress.com/2013/03/03/savanoriu-prospektas-winter-evening/ / zumindest im Winter.

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