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Sonntag, 3. März 2013

Katastrophenmetros und Krankenhäuser

Heyhey,

Es ist mal wieder Sonntag und eine weitere Woche rum - das bedeutet bis zum Flug nach Hause verbleiben nur noch 100 Tage!

Die vergangene Woche war allerding nicht übermäßig, ich hatte Schule und war nachmittags immer mal mit Freunden spazieren.
Am Donnerstag hatten wir ein Rotary-Treffen, was allerdings nicht sonderlich interessant war. Danach war ich die Nacht wieder zum Arbeiten im Krankenhaus. Dorthin kommen natürlich arm und reich, ein guter Einblick in die Gesellschaft - auch mit Alkohilkern und Gewaltopfern. Wie überall auf der Welt gibt's das auch hier.

 Meine Station, nachts ;D
будет, будет


Da nicht übermäßig viele Patienten da waren haben der Doktor und ich ein bisschen erzählt, auch über Geschichte. Man muss dazu ja wissen, dass Novgorod ziemlich alt ist, (gegründet 859 n. Chr.) und damit u. a. als Geburtsstätte Russland bezeichnet wird. Mein Gastvater ist an Lokalgeschichte ziemlich interessiert, daher waren wir letztens im Museum und jetzt am Samstag in einem Kloster und danach ein einer Art Freilichtmuseum mit Holz-Bauernhäuser (russ. изба). Ich könnte natürlich jetzt von der Geschichte Novgorods und Russlands erzählen, aber ich nehme mal an, das liest sich dann eh keiner durch. Ich sag nur soviel, wer sich wirklich für Geschichte interessiert, sollte durchaus mal einen Blick in die russische werfen, mit ihren Intrigen und Machtkämpfen am Zarenhof, den Revolutionen (bzw. deren Versuchen), der Sowjetzeit und der Perestroika.
Die Russen haben ja allgemein eine interessante Art mit ihrer Geschichte umzugehen - auf der einen Seite gibt es natürlich unzählige Museen, aber auch von der praktischen Seite: man kann überall irgendwelche Mützen mit Sowjetorden und Blöcke mit Leninbildchen kaufen, wenn man ein bisschen sucht auch Orden und andere Auszeichnungen aus dieser Zeit. Es gehört einfach zu deren Leben, deshalb ist das auch nicht tabuisiert. Ein bisschen komisch finde ich dann nur, wenn ich in Piter irgendwelche Omas mit roten Flaggen auf der Straße sehe, die ihre Sowjet-Zeitungen verteilen und demonstrieren für die gute alte Zeit.

Ok, hier sind ein paar Bilder vom Samstag:










Heute waren wir im Kino und haben "Metro" geschaut, einen relativ neuen russischen Katastrophenfilm. Die Handlung ist kurz erzählt: In der Moskauer U-Bahn bricht ein Tunnel ein während eine Metro gerade dort durchfährt und entgleist, dann fließt dort Wasser aus der Moskwa ein und man begleitet ein paar Leute dabei, wie sie versuchen sich zu retten. Der Film war ganz gut gemacht, wenn aber auch zusehr wie aus dem Lehrbuch, inklusive Rivalitätsdrama, Liebesgeschichte, dem traurigen Selbstopfer aus der Gruppe, die Rettungen in letzter Sekunde - alles ist durchaus jedesmal voraussehbar gewesen. 
Wenn man aber mal einen wirklich kompletten Standard-Katastrophenfilm sehen will, dann ist dieser empfehlenswert.

Den nächsten Blogeintrag gibts um den 8. März, dem Frauentag (wird wahrscheinlich ähnlich wie der Vaterlandsschützer-Tag). Danach fahr ich gleich mit meiner Gastfamilie nach Finnland zum Skifahren. Ab 15. oder 16. März gibts dann einen Bericht.

Russisches Wort des Tages:

смортреть [напр. фильм] - smortret' - schauen (etwas bestimmtes, z. B. Film)

From Russia with Love

Heinrich

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